Zum Hauptinhalt springen

Jugend musiziert Regionalwettbewerb 2019 in Essen

Jugend musiziert Regionalwettbewerb 2019 in Essen

Am Ende sieht man strahlende Augen überall, ist jeder froh und glücklich – und erleichtert.

Nach wochenlanger Vorbereitung auf diese zwei Tage des Regionalwettbewerbes an der Folkwang Musikschule in Essen ist allen Kindern anzusehen, wie der Stress der letzten Wochen und Monate und auch die Angst vorm Versagen jetzt und hier aus den Gesichtern geblasen ist. Viele, viele Übungsstunden liegen hinter ihnen. Auch solche, die außerhalb des üblichen Stundenplanes lagen und von den Lehrer*innen zusätzlich eingeplant und durchgeführt wurden. Einzelstunden, Duostunden, Triostunden.
Die Menschen, denen man auf dem Weg begegnet, sind allesamt verschieden. Manchmal ergeben sich Freundschaften, manchmal kannte man sich schon vorher, manchmal trifft man auf Leute, mit denen man im normalen Leben nie zusammengetroffen wäre. Über die Jahre sieht man immer wieder bekannte Gesichter. Alle eint, dass sie ihr Kind in die Obhut von Lehrer*innen gegeben haben, die in diesen wohl ein bestimmtes Talent erkannten. Als Laie ergibt man sich dem Wissen der Lehrenden, übergibt sein Kind in sichere Hände und hofft auf eine gute Balance zwischen Fördern und Fordern. Für diese Sensibilität im Umgang und das zusätzliche Engagement muss den Lehrkräften gedankt werden.
Auch die Eltern haben einiges zu stemmen: das Motivieren, dass vielleicht im Unterricht gar nicht so nötig ist, ist im Häuslichen hingegen oft absolut unerlässlich. Geübt wird schließlich hier. Und es dauert doch manches mal länger, bis ein Stück anfängt, wirklich so zu klingen, wie es vielleicht mal gemeint war. Oder das Kind muss in seinem Interpretations- und Improvisationsdrang gebremst werden, um die vorzutragenden Stücke nicht „kaputt“ zu machen. Was sonst vielleicht sehr erwünscht ist, nämlich ein ungezwungener, direkter Zugang und Umgang mit der Musik, ist hier fehl am Platz. Hier wird „richtig“ einstudiert und das erfordert eben Disziplin. Auch schon von den Jüngsten, die zwischen 8 und 9 Jahren waren in diesem Jahr. So sollten sich vielleicht auch einmal die Eltern auf die Schultern klopfen, die es in dieser ganzen Zeit (mehr oder weniger immer) geschafft haben, ihre Nerven zu behalten und die der Kinder im besten Fall zu stärken.
Der größte Dank und das dickste Lob gehen aber nach wie vor an die kleinen und größeren Musiker*innen, die wiedereinmal bewiesen haben, dass sie „am Ball“ bleiben können, dass sie es schaffen, sich über Wochen mit bestimmten Stücken zu befassen, dass sie, wenn sie in einem Ensemble spielten, sich auch zurücknehmen können, um das Ganze klingen zu lassen und nicht nur sein Eigenes.
Ich bin eine emotionale Mutter. Ich weine gerne aus Rührung. Und an solchen Tagen weine ich gerne auch „fremd“, denn die Leistungen aller Kinder sind für mich Laie beinahe unfassbar. Danke!

Mitglied werden
 

DTKV-Landesverband
Nordrhein-Westfalen